360 Grad Kameras

360 Grad Kameras, die besseren Action Cams

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Seitdem die erste Action Cam auf den Markt gekommen ist hat sich viel verändert. Wo man früher noch mehrere hundert Euro für eine Action Cam investieren musste, bekommt man heute schon für unter 150 Euro brauchbare Kameras für den Outdoor Bereich. Doch die Branche bleibt in Bewegung. Längst zeichnet sich ein neuer Trend ab. Die Rede ist von 360 Grad Kameras.

Diese können mit gleich mehreren Vorteilen punkten. Welche das sind und weshalb 360 Grad Kameras meiner Meinung nach die besseren Action Cams sind, verrate ich Dir jetzt.

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360 Grad Kameras: Action Cam 2.0

Keine Drohne - 360 Grad Kamera
Hier war keine Drohne im Spiel. Wer ganz genau hinsieht, der kann den Griff des Selfie Sticks in der linken Hand erkennen.

Im Gegensatz zu einer traditionellen Action Cam, lässt es sich mit einer 360 Grad Kamera deutlich einfacher arbeiten. Du brauchst längst nicht so viel Acht auf die Position der Kamera zu legen und auch in Sachen Stabilisierung bringen diese rundum Kameras einiges mit.

Da die Kamera einen Bereich von 360 x 360 Grad filmt (ähnlich wie eine schwebende Kugel), können auch im Nachhinein noch die Winkel verändert werden. In der Praxis bedeutet das: Im Schnittprogramm kannst Du später noch einstellen, ob gerade nach vorne, hinten oder auch von oben gefilmt werden soll.

Natürlich gibt es herbei Grenzen. Die Position der Kamera ist auch die Grenze. Da aber eben rund herum gefilmt wird, hat man hier ziemlich viele Freiheiten. Weil effektiv für Videos immer nur ein kleiner Ausschnitt des gefilmten verwendet wird, ist die Stabilisierung dementsprechend auch sehr, sehr gut.

Vorteile von 360 Grad

  • 360 Grad Bilder und Videos
  • VR Videos möglich (z.B. für VR Brillen)
  • verrückte Drohnen/Luftaufnahmen möglich
  • gute Stabilisierung
  • Erst filmen, später wählen welche Winkel im Video verwendet werden
  • oft auch als normale Action Cam nutzbar (daher nur noch vorne filmen)
  • 360 Grad Fotos, in denen man sich bewegen kann (Website Player/Applet erforderlich)
  • einfach alles einfangen, unabhängig von der Position/Ausrichtung der Kamera
  • ebenso viel Zubehör wie für gewöhnliche Action Cams

Grundsätzlich kann man sagen, dass 360 Grad Kameras inzwischen wirklich alltagstauglich geworden sind. Auch Personen ohne tiefergehende, technische Erfahrungen können problemlos eine solche Kamera verwenden. Vielleicht mit einer kleinen Ausnahme.

Wer bereits ein Schnittprogramm gefunden hat und nicht bereit ist, auf dieses zu verzichten, der sollte sich im Vorfeld darüber informieren, in wie weit das 360 Grad Material der jeweiligen Kamera, im Programm der Wahl auch bearbeitet werden kann. Soweit ich weiß gibt es zumindest für die bekannteren Programme entsprechende Plugins.

Für gewöhnlich liefern die Hersteller der Kameras aber auch Apps und teils Desktop Software zum Bearbeiten der 360 Grad Videos. Ich für meinen Teil setze aktuell hauptsächlich auf die Software von Insta360 für die Bearbeitung der 360 Grad Videos. Hin und wieder importiere ich das Video am Ende noch in Final Cut und nehme letzte Anpassungen vor.

Nachteile von 360 Grad

  • teurer als traditionelle Action Cams
  • größer als gewöhnliche Action Cams
  • Videoschnitt kann aufwendiger sein
  • eventuell benötigt man Plugins für die Bearbeitung
  • die Kameras können heiß werden

Ich persönlich sehe den höheren Preis als größten Nachteil. Probleme mit der Hitze hatte ich bislang glücklicherweise sehr wenig. Der Schnitt ist natürlich um einiges aufwendiger. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn man 360 Grad bzw. VR Videos schneiden möchte.

Hier muss man seine Augen wirklich überall haben. So ist es zum Beispiel möglich, dass in einer Situation das Motiv oder die Szene nach “vorne” passt. Im gleichen Moment kann die Kamera aber nach hinten jemanden aufgezeichnet haben, der vielleicht gerade popelt oder ein Hund der gerade seinem Geschäft nachgeht.

Dadurch das sich bei 360 Grad/VR Videos der Zuschauer halt auch mehr oder weniger frei im Video bewegen kann, muss man beim Schnitt halt auch alle Richtungen kontrollieren.

Coole Funktionen

360 Grad Kamera Selfie
Auch hier ist wieder der unsichtbare Selfie Stick im Einsatz..

Bei allen und Vor- und Nachteilen, ich bin absoluter Fan von dieser Kamera Art. Auch Du hast bestimmt schon Fotos oder Videos gesehen, bei denen Du Dich gefragt hast: Wie haben die DAS gemacht? Ob jemand beim Skateboarding frontal gefilmt oder ein Auto von hinten im Videospiel Stil verfolgt wird. Oft kommen hierbei die besagten Kameras zum Einsatz und nicht etwa Drohnen.

Möglich sind derartige Aufnahmen weil die Kamera dabei an einer Art Selfie Stick befestigt wird. Entweder hält man diese dann in der Hand oder man befestigt Kamera samt Stick an einer Halterung. Im Falle eines Autos sind es dann in der Regel Saugnapf-Halterungen (diese halten auch bei höheren Geschwindigkeiten).

Den Selfie Stick sieht man im Video oder auf den Bildern nicht. Das hat damit zu tun, dass sich der Stick genau unter der Kamera befindet und die Software diesen Bereich automatisch zusammenfügt. Während dies geschieht, wird der Bereich in dem der Stick zu sehen wäre ausgeblendet. Genau genommen überlappen an dieser Stelle die beiden Aufnahmen und so ist es möglich den Stick verschwinden zu lassen.

Möglich ist dies aber natürlich nur dann, wenn der Stick genau gerade nach unten geht. Kippt man die Kamera oder verwendet man einen Selfie Stick, der flexibel ist, kann man den Stick oder zumindest Teile davon auch noch im Bild sehen.

Steuerung und Schnitt über App
Was mir ansonsten noch aufgefallen ist: Steuerung und Schnitt erfolgt bei diesen Kameras oft über Apps. Du kannst daher schon mit Smartphone oder Tablet Aufnahmen kontrollieren oder sogar das aufgenommene Material bearbeiten. Besonders hervorzuheben ist dabei die App von Insta360.

Der Hersteller hat ordentlich abgeliefert. Die App bietet neben der Möglichkeit die Kamera zu steuern, auch die Option Aufnahmen zu bearbeiten. Am besten gefällt mir aber, dass die App eine Flut an Features hat. So kannst Du Dir Tutorials ansehen oder davon profitieren die App zu nutzen.

Umso aktiver man die Insta360 App nutzt, desto mehr Punkte erhält man. Die Punkte können dann für Rabatt oder Sonderangebote genutzt werden. Punkte gibt es für das tägliche öffnen der App, fürs Liken, Speichern oder Kommentieren von Beiträgen. Die App für sich ist schon fast wie eine kleine (gute) Version von Facebook.

Kamera Anbieter: Modelle im Test

360 Grad Kamera Modelle
Puh, mir war gar nicht so bewusst, wie viele 360 Grad Kameras ich über die Jahre schon ausprobiert habe. Es dürften so rund 12 Modelle gewesen sein. Anfangs war dabei noch nicht an Apps zu denken. Das führte auch dazu, dass ich nach ersten Versuchen mit der neuen Technik, zunächst einmal beschloss mich auf die traditionellen Action Cams zu beschränken.

Modelle die ich ausprobiert habe:

  • Ricoh Theta, Ricoh Theta S
  • Kodak Pix Pro SP 360
  • Panono 360, Kamera Ball
  • Nikon Keymission 360
  • GoPro Fusion, GoPro Max
  • Insta360 One X2, One RS, RS 1 Inch, X3
  • Orbi Prime, Brillen Kamera

Die ersten Schritte habe ich mit den Ricoh Kameras gemacht. Die Kodak Pix Pro sollte mich in Sachen Technik voranbringen. Am Ende war es ein teurer Reinfall und viel Frust. Die Panono 360 Ball Kamera hatte ein innovatives Konzept. Kamera in die Luft werfen, Bild wird am höchsten Punkt gemacht und Kamera wieder auffangen.

Irgendwie war mir das aber alles nicht geheuer. Die Nikon Keymission 360 war ein weiteres Fiasko. Hier lief einfach überhaupt nichts. Inzwischen scheint Nikon auch gar keine Action Cams mehr anzubieten.

Die GoPro Fusion war da schon ein Meilenstein. Mit der GoPro Max hat GoPro dann nochmal richtig nachgelegt. An die Größe und Form konnte ich mich dennoch nicht gewöhnen. Auch die Software ist bei weitem nicht vergleichbar mit den Lösungen von Insta360.

Ja und dann kam Insta360 mit diversen Kameras in mein Leben. Anfangs muss ich sagen habe ich gefremdelt. Ein anderer Hersteller als GoPro? Das kann doch nicht gut gehen, dachte ich mir.

Doch ich wurde überrascht. Es ging sehr gut und wird tatsächlich auch noch immer besser. Es läuft so gut, dass ich in den letzten Monaten wiederholt überlegt habe, ob ich die GoPro Hero 9 und 10 überhaupt noch mal nutzen werde.

Orbi Prime 360 Grad Brillen Kamera

Noch habe ich mich nicht so richtig von GoPro trennen können. Ja und dann gibt es da noch die Orbi Prime. Dabei handelt es sich um eine 360 Grad Brillenkamera.

Hach, hier weiß ich wirklich noch nicht so recht was ich sagen soll. Ich teste die Kamera nun bereits einige Monate. Es gibt Desktop Software und App. Aber so richtig hat mich das Produkt bislang nicht überzeugen können.

Das liegt vor allem daran, dass das Stitching einfach nicht gut ist. Wer auch immer es für eine gute Idee gehalten hat, die Stitching Linie bzw. den Bereich MITTEN in die Bildmitte zu setzen, der sollte seine Karriere überdenken.

Insgesamt wirken die Aufnahmen leider oft gestört. Es gibt Verzerrungen und dann halt diese super nervige Stitching Linie mitten im Bild. Vielleicht gibt es ja einen Trick oder vielleicht kommt irgendwann ein Update. Mein Testbericht zu dieser Kamera steht momentan noch aus, folgt aber vermutlich noch dieses Jahr.

Lange Rede, kurzer Sinn. Mein Favorit derzeit ist ganz klar und mit großem Abstand Insta360 mit seinen zahlreichen Action- und 360 Grad Kameras. Klar, auch hier gibt es Dinge die nerven.

Allerdings halten sich diese bislang sehr in Grenzen. Als Beispiel kann ich die App nennen. Diese hat hin und wieder Probleme beim Start. Auch sollten die Entwickler langsam einen Gang runterschalten und die App nicht weiter mit Features ausstatten.

Zubehör: Das ist wichtig!

Zubehör für 360 Grad Aufnahmen

Wenn Du überlegst Dir eine solche Kamera zu kaufen, dann ist die Entscheidung des Modells bzw. Herstellers sicherlich besonders wichtig. Ebenso solltest Du aber auch an bestimmte Zubehör Teile denken. Hier fällt mir an erster Stelle der Schutz für die Linse bzw. Linsen ein.

Du willst garantiert keine Kratzer auf den Linsen der neuen Kamera. Daher rate ich Dir, investiere gleich die 20-30 Euro für den Schutz der Linsen. So manch einer wird jetzt vielleicht sagen: Warum sollte ich Plastik-Kappen auf die Glaslinsen stecken? Das mindert doch die Aufnahmequalität!

Ja, das tut es. Aber es verhindert auch, dass Steine oder Stürze die Linsen der Kameras zerkratzen. Ich habe mich daher früh dazu entschlossen, das geringere Übel zu wählen. Weiter lohnt sich auch die Anschaffung einer Silikon Abdeckung für die Linsen (Transport). Darüber hinaus ergibt es Sinn sich eine kleine Tasche für den Transport der Kamera anzuschaffen. Diese sind günstig im Internet zu bekommen.

Wie auch bei gewöhnlichen Action Cams, empfiehlt sich die Anschaffung von 2. oder 3. Akku. Ist man unterwegs, kann sich dies schnell bezahlt machen. Tja und das war es dann auch schon – fast.

Da wären nämlich noch die Micro SD Cards, diese sollten besonders schnell sein, schließlich müssen jede Menge Daten gespeichert werden. Speicherkarten mit niedrigen Geschwindigkeiten sorgen früher oder später für vermeidbaren Ärger.

Oh und wie zuvor schon kurz angerissen lohnt sich der Kauf eines guten Poles oder Selfie Sticks. Lang heißt nicht immer gut. Längere Sticks oder Poles ermöglichen zwar Drohnen ähnliche, wirklich eindrucksvolle Aufnahmen.. aber, je länger so ein Stick ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich dieser biegt und dann nicht von der Kamera heraus retuschiert werden kann. Doofe Sache, wenn da mitten im Bild ein Stückchen Stick zu sehen ist!

Gerade wenn man 500 Euro oder mehr für eine dieser Kameras investiert, dann könnte das Thema Versicherung noch einen Gedanken wert sein. Die Insta360 RS 1 Inch liegt ohne Zubehör bei fast 1.000 Euro.

Wird diese Kamera gestohlen oder nimmt diese Schaden, dann kann das schon ziemlich weh tun. Daher ggf. einfach mal den Versicherungsmakler nach einem Angebot fragen.

Welches Modell, welcher Hersteller?

Marktführer Insta360
Ich setze inzwischen fast vollständig auf die Kameras von Insta360. Lediglich die 360 Grad Brillen Kamera ist von einem anderen Hersteller.

Wenn es darum geht zu entscheiden, für welches Modell bzw. für welchen Hersteller Du Dich entscheiden sollst, gibt es eigentlich nur eine wirklich sinnvolle Herangehensweise und diese lautet: Ausprobieren.

Testen kannst Du die Kameras bei Händlern, auf Messen oder ggf. bei Freunden. Alternativ könnte sich bei teureren Kameras auch eine Miete lohnen. Es gibt ja inzwischen Anbieter, die Technik wie Action Cams vermieten.

Ist all dies keine Option für Dich, bleiben noch die Reviews und Testberichte im Netz. Insbesondere bei YouTube habe ich in der Vergangenheit sehr viele, sehr gute Reviews gefunden. Dort gibt es längst einige auf 360 Grad Kameras spezialisierte YouTuber.

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