Von dieser, nennen wir es mal ganz einfach “Tschernobyl Tour” habe ich schon vor einiger Zeit erfahren. Doch irgendwie fand ich nie die Zeit, euch davon zu erzählen. Jetzt hat sich vor ein paar Tagen die Katastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal gejährt. Da fiel mir dieses etwas andere Erlebnis wieder ein. In der Ukraine gibt es nämlich die Möglichkeit sich für gut 100 Dollar, was in etwa 88 Euro entspricht, an einer Tour durch das umliegende Gelände vom Atomkraftwerk Tschernobyl teilzunehmen.
Eine wirklich einmalige und auch sehr umstrittene Attraktion. Denn am Ende des Tages handelt es sich hier um einen Ort, an welchem viele Menschen Ihr Leben und Ihre Gesundheit verloren haben. Findige Geschäftsleute haben bereits vor einigen Jahren die Idee gehabt, zahlungswillige Touristen in die Sperrzone zu bringen. Heute möchte ich euch mehr von diesem recht grenzwertigen Tschernobyl Erlebnis zu erzählen.
Urlaub in der Ukraine: die Tschernobyl Tour
Nehmen wir an, Du möchtest etwas völlig verrücktes erleben und hast kein Problem damit, einen Ort zu besuchen, an dem eine große Katastrophe stattgefunden hat. Mit dem Tschernobyl Erlebnis in der Ukraine bekommst Du die Möglichkeit einen traurigen, geschichtsträchtigen und auch gruseligen Ort aus nächster Nähe zu betrachten. Vorort kannst Du Dich unter Aufsicht bewegen und an verschiedenen Stellen der Sperrzone um den alten Kernreaktor in Tschernobyl umsehen.
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Auch das Mitführen von Fotoapparaten oder Kameras ist erlaubt. Du hast bei der Tschernobyl Tour daher die Möglichkeit eindrucksvolle Bilder zu machen. Die Möglichkeit Tschernobyl als schaurige Kulisse zu nutzen haben bereits Spieleentwickler, Regisseure und sogar Bands genutzt. Am Ende stellt sich allerdings auch die Frage, ob Du es moralisch vertreten kannst, einen solchen Ort zu besuchen, um dort Bilder zu machen und Dich umzusehen.
Tschernobyl Tour: der Ablauf
Gestartet werden die Touren meist in Kiew. Dort treffen sich die Teilnehmer mit dem Anbieter, welcher die Teilnehmer dann mit Bussen zum Gelände des alten Atomkraftwerks Tschernobyl bringt. Dann geht es zum Kontrollpunkt an der 30 km Sperrzone. Während der Tour durch die Sperrzone geht es durch den roten Wald, durch verlassene und zerstörte Dörfer und schließlich in die Stadt Pripjat.
Dort können das weltbekannte Riesenrad, das Stadion und das Hallenbad besucht werden. Außerdem ist es auch möglich die eingestürzte Schule Nr. 1, den Hafen und das Kino zu besichtigen. Dies sind allerdings nur einige der möglichen Orte, welche man unterwegs besuchen kann. Weiter geht es dann mit dem Besichtigungsplatz am alten Atomkraftwerk. Von hier aus kann man den Sarkophag sehen, welcher den Reaktor umschließt.
Auch die Fütterung der Welse im Kanal des Kühlsees am Atomkraftwerk steht auf dem Plan. Weiter geht es dann mit den nicht fertiggestellten Kühltürmen der dritten Reihe des Atomkraftwerks und einer verlassenen Forschungsbasis. Schließlich geht es dann in das Dorf Paryschew. Dort soll es möglich sein, sich mit den zurückgekehrten Bewohnern zu unterhalten.
Das Ende der Tour ist allerdings noch nicht erreicht. Auch die riesige Radarantenne DUGA1 und die geheime Stadt Tschernobyl-2 werden besucht. Weiter geht es in der Stadt Tschernobyl, auch dort können verschiedene Plätze und Gebäude besichtigt werden. Schließlich gibt es noch ein Abendessen in Tschernobyl, bevor es dann zurück nach Kiew geht.
Soweit ich gelesen habe, erhält man für die Zeit während der Tour einen Geigerzähler vom Anbieter. Zum Ende der Tour wird die Strahlung vor dem verlassen der Sperrzone kontrolliert. In wie weit hier aber schon Personen am verlassen des Geländes gehindert worden sind, ist mir nicht bekannt. Mir stellt sich in Bezug auf die Tschernobyl Erlebnis Tour nur immer wieder die gleiche, eine Frage: ist so eine Tour moralisch vertretbar? Ist es okay, sich an so einem Ort wie ein Tourist umzusehen?
Es gibt inzwischen einige Anbieter, die Touren in die Sperrzone um Tschernobyl anbieten. Für Fotografen gibt es sogar ein Angebot ab knapp 700 Euro (Berlin-Kiew-Tschernobyl-Berlin). Es handelt sich dabei um eine 6-tägige Fotoexpedition.
Weiterlesen auf Seite 2 – wie gefährlich ist die Tschernobyl Tour?
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Ein super Bericht! Solltet Ihr für Euren Trip in die Ukraine das nächste mal einen Geigerzähler benötigen, dann schaut mal auf meiner Seite vorbei 🙂 Ihr findet hier Informationen/Ratgeber rund um Geigerzähler und Strahlenschutz.
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Viele Grüße,
Michele