Anzeige: Mit einem kleinen Team wollte ich einen Tag in Hannover, der Landeshauptstadt von Niedersachsen, verbringen. Hannover ist mit über 500.000 Einwohnern eine der 15 größten Städte Deutschlands und hat auch in Sachen Tourismus einiges zu bieten. Das klingt interessant haben wir uns gedacht. Was genau Hannover “kann”, wollte ich im Rahmen eines Städtetrips herausfinden.
Los geht’s – die Anreise
Ausnahmsweise haben wir für den Städtetrip nicht das Auto benutzt, sondern uns für die Deutsche Bahn entschieden. Von Bremen ging es mit dem Zug pünktlich um 7:22 Uhr in Richtung Hannover. Gefahren sind wir mit einem Doppelstockzug (glückliche Kindheitserinnerungen wurden wach), RE 4407. Schnell haben wir vier Sitzplätze gefunden und mehr als ausreichend Stauraum für unsere Rucksäcke, Helme und Longboards entdeckt..
Da wir vier Personen waren haben wir uns für das Niedersachsen-Ticket entschieden. 35 Euro für 4 Personen, ein fairer Preis. Das Niedersachsen-Ticket ist von 9 Uhr bis 3 Uhr des nächsten Tages gültig. Also hatten wir 18 Stunden Zeit, das sollte für unsere Pläne reichen. Ist man mit weniger Personen unterwegs, ist der Preis günstiger. Der Grundpreis liegt bei 23 Euro, für jeden weiteren Mitfahrer fallen 4 Euro Aufpreis an. Insgesamt können bis zu 5 Personen das Ticket nutzen.
Zu unserer Überraschung war das Niedersachsen-Ticket nicht nur für sämtliche Nahverkehrszüge, sondern auch für die Verkehrsverbünde und Linienbusse gültig (in Niedersachsen, Bremen und Hamburg). Die Onlinebuchung ermöglichte uns eine entspannte Planung des Tages.
Es hätte aber auch die Möglichkeit gegeben, das Ticket am Bahnhof oder im Zug zu kaufen. Die Fahrt nach Hannover verging wie im Fluge, wir hatten uns viel zu erzählen und waren ziemlich aufgeregt. Kurz vor 9 Uhr hieß es dann bereits wieder: raus aus dem Zug und auf zum ersten Termin.
Eine entspannte Fahrt.
Als wir am Bahnhof in Hannover ankamen, entschlossen wir uns dazu, eine kleine Pause auf dem Bahnhofsvorplatz einzulegen. Nachdem wir dort etwas gegessen und einen ersten Kaffee getrunken hatten, machten wir uns auf zur ersten Station des Tages, der Lasertag Arena Hannover.
Laser Tag spielen in Hannover
Mit nur vier Personen Lasertag spielen? Richtig, und darüber hinaus hatten wir die gesamte Lasertag Arena für uns allein. Viel Platz zum Rennen, Verstecken und, um sich gegenseitig durch die Gegend zu jagen. Lasertag ist ein ziemlich anstrengendes Erlebnis.
Fitness, Koordination und jede Menge Adrenalin verlangten uns einiges ab. Die Ausrüstung hatten wir aber schnell im Griff. Das Lasertag-Feld war ziemlich cool gestaltet und hielt zahlreiche Hindernisse, jede Menge Nebel und viele bunt leuchtende Markierungen, die in grellen Neonfarben strahlten, bereit.
Während wir uns bei einem anschließenden Getränk erholten, erzählten uns die Mitarbeiter noch einige interessante Fakten über die Anlage, das Erlebnis Lasertag und über die Möglichkeiten vor Ort. Leider ging unsere Zeit schnell zur Neige, das nächste coole Erlebnis wartete bereits und so machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Termin.
Longboard fahren in Hannover
Von der Lasertag Arena ging es nun gut drei Kilometer zum nächsten Stop unseres Tages: Dem Vereinsgelände von der SG Hannover 74. Der Weg dorthin war geradezu perfekt für’s Longboarding geeignet. Es ging über glatte Fahrradwege, mal leicht bergauf und dann wieder bergab.
Da wir vom Lasertag noch ziemlich erschöpft waren, ließen wir uns Zeit und genossen das perfekte Wetter, den Fahrtwind und die Natur um uns herum. Eine wirklich entspannte Möglichkeit sich in Hannover fortzubewegen.
FuWaTe – ein Trendsport aus Hannover
Kaum waren wir angekommen, begrüßte uns bereits Frank vom FuWaTe-Team und nahm uns direkt mit zum FuWaTe-Court auf dem Vereinsgelände von der SG Hannover 74. Aber worum handelt es sich bei FuWaTe eigentlich? FuWaTE ist eine aus Hannover stammende Trendsportart, die bereits vor gut 20 Jahren erfunden wurde.
Die Idee ist einfach und irgendwie ziemlich genial. FuWaTe wird auf einem kleinen Court gespielt, dieser hat Wände zu drei Seiten und ein Volleyballnetz. Gespielt wird mit einem Volleyball, dieser darf mit dem Fuß, dem Kopf und der Schulter berührt werden. FuWaTe wird in 2er-Teams gespielt, ähnlich wie beim Squash kann man die Wände mit ins Spiel einbeziehen.
Da wir weder Erfahrung im FuWaTe noch die Regeln vollständig verinnerlicht hatten, teilten wir uns in 2er-Teams auf (jeweils mit einem der geübten Spieler als Partner). Schnell packte uns das FuWaTe-Fieber und wir hatten riesigen Spaß beim Spielen.
Beim Spielen verflog die Zeit. Auch wenn es uns schwer fiel aufzuhören, mussten wir uns schließlich von Frank uns seinen Jungs verabschieden. Das nächste Erlebnis stand bereits auf dem Plan. So schnappten wir uns die Longboards und machten uns auf in die City von Hannover.
Seway Tour durch Hannover
Als nächstes Abenteuer wartete eine zweistündige Segway Tour durch Hannover auf uns. Das Besondere daran war, dass die Führung von einem Bruchmeister geleitet wurde.
Dabei handelt es sich um eine Person, die Hannover repräsentiert und die Stadt und ihre Geschichte in- und auswendig kennt: Beste Voraussetzungen für eine interessante Tour durch die niedersächsische Landeshauptstadt. Nach einer kurzen Einweisung zum Gebrauch der Segways, der Tour und einem kleinen Test, ging es los.
Der Bruchmeister führte uns quer durch Hannover und wusste unfassbar viel zu berichten. Schon in den ersten Minuten der Tour kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.
So erfuhren wir beispielsweise, dass Hannover nicht nur den aktivsten Bahnhof Deutschlands besitzt, sondern auch, dass die Art und Weise, wie der Bahnhof gebaut worden ist, noch heute überall auf der Welt genutzt wird. Außerdem verfügt Hannover über die größte zusammenhängende Fußgängerzone Europas.
Weitere Fakten über Hannover, die wir während der Segway Tour erfahren haben:
- das Lagerbier wurde in Hannover erfunden
- in der niedersächsischen Landeshauptstadt wurde eine teilbare Mutter erfunden
- in Hannover gibt es eine U-Bahn mit drei bzw. vier Tiefgeschossen
- unter dem 4. Geschoss der U-Bahn befindet sich ein Atombunker für 20.000 Menschen
- der Leibniz Butterkeks wurde in Hannover erfunden
- der Maschsee ist künstlich angelegt worden
- Flugpionier Karl Jatho stammt aus Hannover und daher lautet die Flughafenkennung auch „HAJ“
- das Grammophon und die Schallplatte wurden in Hannover erfunden
Und das ist nur ein sehr kleiner Teil von den Dingen, die ich mir merken konnte. Auf den Segways ging es über Stock und Stein, wir meisterten geschäftige Straßen und Kreuzungen und fuhren schließlich durch die Herrenhäuser Gärten.
Bei bestem Wetter, ein Traum. Der Tag neigte sich nun langsam aber sicher dem Ende zu und so verabschiedeten wir uns und machten uns erschöpft auf den Weg zum Hauptbahnhof, wo unser Zug nach Bremen bereits auf uns wartete.
Mit dem Longboard zum Hauptbahnhof
Die Strecke zum Bahnhof legten wir trotz unserer inzwischen wirklich müden Beine dank der Longboards recht schnell zurück. Auf der Rückfahrt vertrieben wir uns die Zeit mit Stein-, Schere-, Papier-Battles und damit, über die vielen verrückten Hannover-Fakten zu schmunzeln.
Wir kamen einfach nicht über die Menge der Informationen hinweg, die uns der Bruchmeister während seiner Tour vermittelt hatte. Hannover ist eine Stadt mit einer ziemlich beeindruckenden Vergangenheit.
Im Lauf des Tages ist noch etwas Anderes, richtig Verrücktes passiert: Während wir auf den Longboards durch Hannover unterwegs gewesen sind, sprach uns ein Typ an. Er schien sehr an unseren ausgefallenen Longboards interessiert zu sein.
Schließlich erzählte er, dass er selbst ein Unternehmen hat, das Skate-, Surf- und sogar Skimboards herstellt. Er gab mir seine Karte und verabschiedete sich. So weit, so gut, aber als ich mir einen Moment später seine Karte ansah, fiel mir auf, dass es sich um den Hersteller bzw. Shaper meines Lieblingssurfboards handelte.
Unfassbar – Wer hätte gedacht, dass ich dem Shaper meines Surfboards in Hannover über den Weg laufen würde? Im Nachhinein sollte ich herausfinden, dass das Unternehmen in Hannover gegründet wurde und auch heute noch einen Standort dort betreibt.
Hannover, du bist eine verrückte Stadt. Wir kommen wieder, versprochen!
Ich bin immer noch froh, dass wir den Regional-Express zurück nach Bremen nehmen konnten. Nach diesem ereignisreichen Tag war ich ziemlich erledigt. Da tat es gut, sich einfach mal zurücklehnen zu können und nicht noch Auto fahren zu müssen. Ein wirklich gelungener Tag.
Fazit: die Deutsche Bahn als gute Alternative zum Auto
Gerade für Städtetrips werde ich die Deutsche Bahn auch künftig immer wieder gern als Fortbewegungsmittel nutzen. Dies hat verschiedene Gründe:
- bei z. B. drei oder vier Personen fährt man mit dem Niedersachsen-Ticket deutlich günstiger als mit dem Auto (Sprit, ggf. Parkplatz- oder Parkhauskosten)
- kein Stau, kein anstrengender Stadtverkehr
- keine nervige Parkplatzsuche
- kein eingeengtes Sitzen im Auto, jede Menge Beinfreiheit
den Nahverkehr kann man ja obendrein auch noch kostenfrei nutzen. Für mich gute Gründe, auch künftig wieder den Zug als Fortbewegungsmittel zu wählen. Die nächsten Städtetrips sind übrigens bereits in Planung. Denn nicht nur Hannover hat einiges zu bieten, aber dazu demnächst mehr!
Update: Das Niedersachsen-Ticket ist natürlich nach wie vor eine wirklich geniale Sache. Aus aktuellem Anlass habe ich einen Artikel zum 9 Euro Ticket der Bahn geschrieben. Mit diesem kannst Du zum Beispiel auch von Hamburg oder Berlin nach Hannover fahren.
Bildquellen
- Niedersachsen-Ticket: Bildrechte beim Autor
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Moin,
Dieses Jahr war es vom 02 – 22.08. War zweimal dort. Für jeden ist was dabei. Für groß und klein. Und für jeden Geldbeutel.
Findet immer in diesem Zeitraum statt.
Gruß Kathrin
Hallo Kathrin,
der Maschsee ist wirklich cool. Das Maschseefest habe ich bisher noch nicht miterlebt. Wann findet es denn immer statt, bestimmt irgendwann im Sommer oder?
Moin,
Rund um dem Maschine gibt es tolle Strecken zu entdecken. Und das Maschseefest ist der Hit. Auch viel Sportliches wird geboten.
Gruß Kathrin