Unbezahlte Werbung: Du hast den ganzen Tag das Mobiltelefon in der Hand? E-Mails, Chats, Telefonate, Social-Media. Immer erreichbar sein und Du willst eigentlich nur einmal Abschalten? Macht nichts – behalte das Handy gleich in der Hand und konsumiere ein bisschen Meditation.
Lade Dir eine der zahllosen Apps, kaufe Dir ein teures Gadget und erfahre endlich mehr Glück und Zufriedenheit, Entspannung, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Selbsterkenntnis? Natürlich willst Du!
Zugegeben habe ich diese Einleitung absichtlich etwas reißerisch formuliert. Ich finde es grundsätzlich eine sehr schöne Idee, durch Meditation oder Achtsamkeit unsere neuronalen Strukturen zu verändern und es so zu ermöglichen, uns besser zu fokussieren und unsere emotionalen Reaktionen zu regulieren.
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Meditation – wirkungsvoll aber nicht einfach!
Um unser Gehirn auf Entspannungs- oder Achtsamkeitstechniken zu programmieren, nutzen wir Menschen seit Ewigkeiten Hilfsmittel. Yoga zum Beispiel, eine uralte körperliche Meditationspraxis: Das Denken wird über die physikalischen Haltungen verlangsamt. Körper, Geist und Seele werden allmählich in Einklang gebracht. Andere Techniken arbeiten mit Atemkontrolle und Konzentration.
Im Kern geht es bei Meditationstechniken darum, sich Zeit für sich zu nehmen. Bewusster Rückzug aus dem Alltag. Lernen loszulassen. Selbsterkenntnis durch die Zeit, die man sich für sich selbst nimmt.
Das Schlüsselwort ist allerdings Zeit. Wer soll heute die Zeit haben, sich auch noch um sich selbst zu kümmern? Techniken lernen um Energie aus den eigenen Gedanken zu tanken? Genau hier setzen findige Programmierer und Produktdesigner an. Achtsamkeit und innere Ruhe in nur wenigen Minuten durch die Nutzung einer App.
Ich bezweifele nicht, dass es einigen dieser Entwickler tatsächlich darum geht, Menschen etwas gutes zu tun. Aber ich unterstelle auch, dass hier ein lukrativer Markt erschlossen wird. Konsumieren ist immernoch einfacher als selbst machen und passt in unsere Gesellschaft.
Ich habe Unmengen recherchiert…
… und doch meistens das Gleiche gelesen! “Meditation für jede Situation”, “Schnell entspannt in 5 Minuten”, “Ruhe finden überall”, “Fitnessstudio für Deinen Geist”. Die Liste ist nicht vollständig! Ich fände es allerdings unfair, hier aus den Unmengen an Apps einige wenige herauszupicken die ich als besonders “schlecht” empfinde.
Es geht auch gar nicht, denn ich habe nicht alle Apps probiert und möchte auch niemandem absprechen, dass die eine oder andere Yoga-App ihm oder ihr dabei hilft, innere Ruhe und Entspannung zu finden. Immerhin ist es auch besser sich täglich 5 Minuten Zeit für sich zu nehmen als niemals.
Eine App fiel mir positiv auf
Stop, Breathe & Think. Im Gegensatz zu anderen von mir getesteten Apps, verfolgt diese einen anderen Ansatz. Anstatt dem User selbst zu überlassen, welche Meditation gerade die Richtige ist, gibt die App eine Hilfestellung in Form von Fragen zum Befinden.
Tatsächlich muss man zunächst die Aufmerksamkeit auf sich selbst lenken, und in sich gehen. Je eine Frage zur mentalen, körperlichen und emotionalen Verfassung müssen beantwortet werden. Danach spuckt die App, basierend auf den Antworten, die passenden Meditationen aus.
Es ist aber auch möglich, sich direkt zur Lieblingsmeditation durchklicken. Es gibt zudem einen simplen Timer, der allerdings erst bei einem kostenlosen Sign-up freigeschaltet wird.
Auf einem Dashboard kann man seinen Fortschritt beobachten und bekommt angezeigt, welche Emotionen man besonders häufig angegeben hat. Die Menüführung ist intuitiv und simpel. Es gibt viele schöne Zeichnungen.
Die Basisversion kann kostenlos geladen werden. Es gibt Bonusfeatures die man mit einem kostenlosen Sign-up “bezahlt”, andere mit kleinen Beträgen zwischen ein und zwei Euro. Der Preis stimmt und ich mag den Teil, wo man durch Fragen durch seine Stimmung geführt wird. Die App gibt es allerdings nur auf englisch.
Und “echte” Meditation? Was ist das?
- Meditation sorgt für Ruhe im Kopf
- Meditation erhöht Bewusstheit und Konzentration
- Meditation unterstützt den Stressabbau
- Meditation kann Schmerzen lindern
- Meditation führt zu mehr Gelassenheit
Kein Meister vom Himmel gefallen
Allerdings klappt es, wie fast alle guten Dinge im Leben, nicht von heute auf morgen und erfordert einiges an Geduld, Ausdauer und regelmäßiger Übung.
Auf der folgenden Seite zeige ich dir eine kleine Atemübung aus der klassischen Meditation…
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